Glossar zum Ad_Monter Meta Modell (A_MMM)

A_MMM Glossar

Ein systemisch-reflexives Verzeichnis zentraler Begriffe



Dynamikachsen im A_MMM

Die Dynamikachsen des Ad_Monter Meta Modells bilden das Rückgrat der Admonter Raute. Sie ermöglichen eine differenzierte Wahrnehmung und Strukturierung komplexer Zusammenhänge:

  • c-it – die Welt des Beobachtbaren, der Ereignisse und Strukturen
  • c-me – das Feld innerer Wahrnehmung, Haltung und Subjektivität
  • c-us – der Raum der Beziehung, Resonanz und Verständigung
c-it¹ – Beobachtbares & Faktisches

Definition: Die Ebene des unmittelbar Sichtbaren – was getan, gesagt oder beobachtet wird, ohne dass Interpretation nötig ist.

Beispiel: „Die Präsentation begann 20 Minuten später als angekündigt.“

c-it² – Struktur & Muster

Definition: Die systemische Tiefenstruktur – implizite Regeln, Routinen, Rahmungen, die nicht direkt sichtbar sind, aber das Geschehen prägen.

Beispiel: „Im Team fehlt eine geklärte Zuständigkeit.“

c-me – Selbstklärung

Definition: Das subjektive Erleben: Emotionen, Rollen, biografische Prägungen und Haltungen im Erleben einer Situation.

Beispiel: „Ich spüre, dass ich mit dieser Aufgabe überfordert bin.“

c-us – Beziehung & Resonanz

Definition: Die Qualität der wechselseitigen Wahrnehmung – wie Vertrauen, Irritation, Anschluss oder Abwehr zwischen Menschen entstehen.

Beispiel: „Ich habe das Gefühl, dass wir einander nicht wirklich zuhören.“

Horizontlinien

Definition: Im A_MMM die feinen inneren Linien der Admonter Raute, die die vier Felder voneinander abgrenzen. Sie sind keine festen Mauern, sondern Übergangszonen – Orte, an denen sich unterschiedliche Feldlogiken berühren. Ihre Durchlässigkeit hängt von Vertrauen, Beziehungsklima und Verständigung ab.

Beispiel: „Ein einziger Satz verwandelte die bisher klare Trennlinie zwischen c-me und c-us in einen gemeinsamen Weg.“

Systemkanten

Definition: Die äußeren Linien der Admonter Raute, die das System gegenüber seiner Umwelt konturieren. Im Unterschied zu den inneren Horizontlinien sind sie operativ geschlossen; sie können jedoch durch Impulse aus der Umwelt in Schwingung geraten – Ausdruck der strukturellen Kopplung.

Beispiel: „Ein neuer gesetzlicher Rahmen veränderte die Systemkante im Bereich c-it² deutlich.“

Kopplungspunkte

Definition: Die vier Eckpunkte der Admonter Raute, an denen die Felder in besonders fokussiertem Kontakt zu spezifischen Umwelten stehen. Sie sind keine Durchgänge, sondern Resonanzstellen, an denen Impulse gezielt einwirken können.

Beispiel: „Das direkte Feedback der Kund:innen wirkte als Kopplungspunkt am Übergang von c-it¹ zur Marktumwelt.“

A_D_M_O_N_T_E_R – Resonanzmatrix

Das Akronym beschreibt acht Perspektiven zur Reflexion komplexer Prozesse – im Lichte von Sach-, Sozial- und Zeitdimensionen (nach Niklas Luhmann).

  • A – Aufmerksamkeit
  • D – Deutung
  • M – Motivation
  • O – Orientierung
  • N – Normen/Werte
  • T – Thema
  • E – Emotion
  • R – Reaktion

→ Zur vertieften Darstellung

Die drei Wege im A_MMM

Sie beschreiben drei komplementäre Wege für Klärung und Wandel:

  • Verstehen – über Wahrnehmung, Deutung und Sinn (→ c-it¹, c-it²)
  • Begegnen – über Resonanz und Beziehungsklärung (→ c-us)
  • Gestalten – über Kooperation, Vereinbarung, Strukturgebung (→ c-it², c-us)

→ Mehr zu den drei Wegen

Resonanz

Definition: Resonanz ist die Schwingung zwischen Innen- und Außenwelt – nicht steuerbar, aber wirksam. Sie ermöglicht Transformation, ohne dass Zwang nötig ist.

Beispiel: „Als sie das Bild beschrieb, hatte ich plötzlich Gänsehaut – obwohl ich es nicht verstand.“

Beobachter zweiter Ordnung

Definition: Beobachtet nicht nur das Geschehen, sondern wie Beobachtungen zustande kommen – durch Auswahl, Bewertung, Kontext. Grundlage für Reflexion und Mediation.

Beispiel: „Ich merke, dass ich seine Kritik nur schwer annehme – vielleicht, weil ich mich selbst ständig bewerte.“

Emergenz

Definition: Entstehung neuer Qualitäten, die nicht aus einzelnen Teilen ableitbar sind. Im A_MMM zentrales Prinzip für Wandel im Prozess.

Beispiel: „Die Lösung entstand plötzlich – im Moment kollektiver Stille.“


→ Dieses Glossar wird laufend erweitert. Vorschläge willkommen.

Weiterführende Themen im Ad_Monter Meta Modell

Grundstruktur

Prozess & Beziehung

Sprache & Bedeutung