Legitimität & Haltung im Ad_Monter Meta Modell

Ein Prozess zwischen Vertrauen, Struktur und Resonanz

Im Ad_Monter_Meta_Modell (A_MMM) ist Legitimität kein feststehender Status – sondern eine Bewegung.
Sie entsteht nicht durch Autorität, sondern durch Beziehung. Nicht durch Amt, sondern durch Resonanz.

Wer mediiert, tut dies nicht kraft formeller Macht, sondern auf Einladung.
Diese Einladung – still oder ausgesprochen – muss gepflegt, gespiegelt, verdient werden.
Legitimität ist dabei kein Besitz, sondern eine Wirkung.

Drei Dimensionen – drei Räume

In Anlehnung an die Governance-Theorie (Scharpf, Zürn, Habermas) unterscheidet das A_MMM drei Dimensionen von Legitimität – konkret erfahrbar entlang der Prozessachsen:

Input-Legitimität
→ Einladung zur Begleitung
Die Beteiligten geben ihre Zustimmung: Du darfst mitgehen, mitdenken, mitfragen.
Diese Zustimmung ist kein Blankoscheck – sie ist eine Geste des Vertrauens.
Im A_MMM zeigt sich das im Übergang vom äußeren Impuls zum inneren Erleben: it → me.

Throughput-Legitimität
→ Resonanz im Raum
Der dialogische Raum entsteht – getragen von Haltung, Struktur und Spiegelung.
Nicht der Inhalt legitimiert, sondern die Art, wie gesprochen, gehört und gehalten wird.
Im Modell zeigt sich das zwischen me → us – durchzogen vom roten Resonanzgewebe.

Output-Legitimität
→ Geteilte Handlungskraft
Am Ende steht kein Vorschlag des Mediators, sondern eine ko-konstruierte Ordnung.
Das us wird zu neuem it – tragfähig, weil selbstgewählt.
Der Mediator bleibt nicht Urheber, sondern Raumhalter dieser Entscheidung.

Legitimität im Licht von Foucault & Arendt

Michel Foucault:
Macht ist kein Besitz, sondern eine diskursive Praxis.
Legitimität entsteht, wo Sprache Möglichkeitsräume öffnet – nicht wo sie definiert.

Hannah Arendt:
Macht ist das, was zwischen Menschen entsteht, wenn sie gemeinsam handeln.
Legitimität wächst, wo Pluralität ermöglicht wird – nicht wo Einheit erzwungen wird.

Das A_MMM nimmt diese Sicht auf:

Der Mediator wirkt nicht durch Entscheidungskraft, sondern durch Prozessgestaltung.
Legitimität entsteht, wo Beziehung, Struktur und Vertrauen zugleich erfahrbar werden.

Die Triade: Beziehung – Struktur – Vertrauen

BewegungBeziehungsebeneStrukturebeneVertrauensebene
it → me Selbstbeziehung narrative, emotionale Ordnungen Vertrauen in Selbstöffnung & Prozess
me → us dialogisch-interpersonell Formate, Resonanzmuster, Spiegelung Vertrauen in Begegnung & Resonanz
us → it Ko-Konstruktion gemeinsamer Handlungsrahmen Vertrauen in Verbindlichkeit & Wirkung

Haltung statt Herrschaft

Legitimität im A_MMM ist ein Prozess.
Sie wächst, wo Resonanz statt Kontrolle, Struktur statt Zwang und Beziehung statt Überordnung wirkt.
Der Mediator ist kein Entscheider – er ist Resonanzgeber, Rahmender, Möglich-Macher.

Wer Legitimität im Sinne des A_MMM denkt, versteht Mediation nicht als Machtverzicht –
sondern als Kunst, Räume zu halten, in denen Macht geteilt und Beziehung getragen wird.