Unternehmerfamilien

Struktur verstehen – Beziehung stärken – Zukunft gestalten

Unternehmerfamilien

In Familienunternehmen begegnen einander drei große Wirkkräfte:

  • Familie – geprägt von Nähe, Geschichte, Zugehörigkeit
  • Unternehmen – geprägt von Leistung, Struktur, Effizienz
  • Eigentum – geprägt von Verfügungsrecht, Verantwortung, Sicherung über Generationen

Wo diese Systeme ineinandergreifen, entsteht Kraft – aber auch Spannung. Nicht jede Loyalität ist kompatibel, nicht jede Sprache anschlussfähig.

Das Admonter Meta Modell (A_MMM) macht diese Komplexität sichtbar, besprechbar und gestaltbar – nicht durch Vereinfachung, sondern durch systemische Resonanz: im Denken, im Dialog, im gemeinsamen Entscheiden.

Was das A_MMM in Familienunternehmen leistet

Drei zentrale Resonanzräume für Verstehen, Wandel und gemeinsame Gestaltung

1️⃣ Selbstklärung, Rollen & Zugehörigkeit

Familie ist Beziehung. Unternehmen ist Funktion. Eigentum ist Ordnung. Zwischen diesen drei Kräften stehen Menschen.

Das A_MMM schafft einen Raum für Selbstklärung und Rollenbewusstsein:

  • Welche Zugehörigkeiten prägen mich – bewusst oder unbewusst?
  • In welchen Feldern wirke ich – mit welchem Mandat?
  • Wie ist meine Handlungskraft gerahmt – emotional, strukturell, symbolisch?

Orientierungsfiguren wie die Admonter Raute, die Systemlogiken und der Erwartungskreisel helfen, verdeckte Spannungen zu erkennen und in eine neue Form der Rollenklarheit zu führen.

2️⃣ Dialog & Entscheidungsfindung

Gute Gespräche entstehen nicht von selbst. Sie brauchen Struktur, Schutz und Sprache.

Was fehlt, ist nicht guter Wille, sondern ein Raum, in dem Unterschiede gehört werden dürfen, ohne sofort gelöst oder bewertet zu werden.

Das A_MMM bietet dialogische Formate, die sich nicht an Positionen abarbeiten, sondern an dem, was dazwischen liegt: Erwartungen, Bedeutungen, Beziehungsgeschichten.

  • Zuhören ohne Bewertung (Weg des Verstehens)
  • Wechselseitiges Fragen (Weg des Dialogs)
  • Gemeinsames Denken in Möglichkeitsräumen (Weg der Kooperation)

So entstehen nicht bloß formale Abstimmungen, sondern legitime Entscheidungen, die von innen getragen werden – und nach außen wirken können.

3️⃣ Gestaltung von Strukturen & Übergängen

Form folgt Beziehung – nicht umgekehrt.

Das A_MMM hilft, Strukturen als Beziehungsformen zu lesen:

  • Was wird durch sie sichtbar, was bleibt ungesagt?
  • Welche Systemlogiken (z. B. Versorgungsauftrag, Kontrollbedürfnis) wirken mit?
  • Welche Haltung steht hinter dem gewählten Rahmen?

Zentrale Impulse:

  • Systemlogiken sichtbar machen: Ordnung, Sicherheit, Verbundenheit oder Kontrolle?
  • Emergenz statt Planung zulassen: nicht alles planen – aber alles verstehen
  • Governance dialogisch entwickeln: Familienstatuten, Beiräte, Vereinbarungen als Ausdruck geteilter Verantwortung

 

🖋️ Vignette: \"Die Vereinbarung\"

In der Produktionshalle war es still geworden. Draußen hörte man den Wind im Dachstuhl.
„Ich will doch nur, dass du abgesichert bist“, sagte er.
Sie hob den Blick, ruhig: „Aber du meinst damit: dass ich nicht frage.“

Er, der Altgesellschafter, hatte das Unternehmen aufgebaut – nicht allein, aber maßgeblich.
Sie, seine Tochter, stand bereit zu übernehmen – nicht ohne Zweifel, aber mit Kraft.

Drei Jahre lang hatte man über Verträge gesprochen: Pension, Beteiligung, Vetorechte.
Doch kein Dokument hatte die Spannung aufgelöst.

Erst im dritten Gespräch mit dem Berater fiel das Wort, das niemand gewagt hatte: Versorgungsauftrag.
Nicht rechtlich, sondern innerlich. Nicht aus Misstrauen, sondern aus einer Sorge, die keine Sprache gefunden hatte.

An diesem Punkt drehte sich das Gespräch.
Aus einer verhandelten Struktur wurde ein geteilter Übergang.
Und aus einer unterschwelligen Loyalität – eine bewusst geformte Beziehung.