Verstehen, begegnen, gestalten – drei Wege, ein Resonanzraum.
Ein Modell, das Beziehung denkt
Das Ad_Monter Meta Modell (A_MMM) macht erfahrbar, wie Verständigung sich entfaltet – nicht linear, sondern im Wechselspiel von Selbstklärung, Resonanz und gemeinsamer Gestaltung. Es bietet eine strukturierte Landkarte für Prozesse, in denen Beziehung, Bedeutung und Handlungskraft sich wechselseitig formen.
Die drei Wege
Im Zentrum des A_MMM stehen drei Bewegungen – keine Phasen, sondern Schwingungen:
- Verstehen (c-it¹ → c-me)
Die Hinwendung zum eigenen Erleben beginnt beim Gegenstand: dem, was sichtbar oder strittig ist. Was zeigt sich im Thema – und was löst es in mir aus? - Begegnung (c-me → c-us)
Aus dem individuellen Erleben entsteht Beziehung. Was geschieht, wenn ich mich der Perspektive des Anderen öffne – ohne sie zu vereinnahmen? - Gestaltung (c-us → c-it²)
Im Dialog formt sich Handlung. Welche neue Ordnung will aus unserer Beziehung heraus entstehen – und wie kann sie sichtbar werden?
Diese Wege entfalten sich oszillierend – oft wechseln sie mitten im Gespräch. Jeder Schritt führt von Wahrnehmung zu Resonanz und von Resonanz zu Gestaltung.
Die systemische Matrix
Die Admonter Raute unterscheidet vier Felder, in denen Verständigung geschieht – oft gleichzeitig, doch mit eigener Logik:
- c-it¹ – der Gegenstand: Themen, Positionen, Sachverhalte
- c-me – das Selbst: Gefühle, Prägungen, Erwartungen
- c-us – das Zwischen: Dialog, Beziehung, Resonanz
- c-it² – das Neue: gemeinsame Gestaltung, Vereinbarung, Handlung
Systemlogiken in sozialen Prozessen
Funktion:
Was funktioniert? Was dient dem Ziel?
Effizient, aber oft beziehungslos.
Beziehung:
Was hält uns verbunden?
Tragfähig, aber nicht immer zielgerichtet.
Bedeutung:
Was berührt mich? Was erscheint sinnhaft?
Tief – aber nicht immer kommunizierbar.
Verständigung gelingt dort, wo diese Logiken in Beziehung treten – ohne sich gegenseitig zu dominieren.
Die Ad_Monter Raute
Die äußere Form des Modells – eine gespannte Rautenstruktur – geht auf das Wappen von Admont zurück. Sie steht für Klarheit, Spannung und Offenheit. Anders als ein Raster gibt sie keine Kategorien vor, sondern hält Zwischenräume.
Die Raute macht sichtbar: Es braucht Struktur, aber keine Fixierung. Sie ermöglicht Bewegung – zwischen Innen und Außen, zwischen Ich und Wir, zwischen Thema und Handlung.
„Was sich durch Beziehung wandelt, bleibt nicht gleich – aber wird sich vertrauter als je zuvor.“
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Die Familie Kramer trifft sich, um über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens zu entscheiden. Die Gespräche sind intensiv – die verschiedenen Perspektiven der Familienmitglieder treffen aufeinander.
Nora möchte das Unternehmen zu einem Kunst- und Kreativraum entwickeln, in dem Pigmentproduktion mit künstlerischer Freiheit und Nachhaltigkeit verschmilzt.
Leon setzt auf die internationale Expansion für umweltfreundliche Pigmente, um das Unternehmen als globalen Anbieter innovativer Farben zu positionieren.
Emil fragt sich, wie die Vision der nächsten Generation die Tradition des Unternehmens bewahren und gleichzeitig die Marktchancen nutzen kann.
🌀 Reflexionsimpulse zur Vignette
- c-it¹ / Verstehen: Was wird im Konflikt sichtbar? Welche Themen oder Spannungen stehen im Raum?
- c-me / Selbstklärung: Welche inneren Resonanzen spürst du bei den Perspektiven von Nora, Leon und Emil?
- c-us / Begegnung: Wie könnte zwischen den Beteiligten ein tragfähiger Dialog entstehen?
- c-it² / Gestaltung: Was könnte eine gemeinsame Vision sein, die sowohl Tradition als auch Innovation trägt?
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🔗 Weiterführende Verbindungen
- Zur vertieften Darstellung der drei Wege: Drei Wege
- Zur systemischen Struktur der Matrix: Matrix & Systemlogiken
- Zur Herkunft der Form und Symbolik: Herkunft & Formkraft
- Zur Dynamik emergenter Gestaltung: Emergenz & Transformation
- Zur Bedeutung narrativer Verdichtung: Vignetten
- Zur Bedeutung von Beziehung & Verantwortung: Resonanzraum
- Begriffe & Systembezüge: Glossar zentraler Begriffe
💡 Bonus-Tipp: Wandel beginnt nicht mit Klarheit – sondern mit Mut.
🎨 Was wäre deine Farbe im Raum der Familie Kramer?
Ein Gedanke, der den Rahmen sprengt?
Ein Gefühl, das zwischen den Worten blieb?
Ein Impuls, der noch keine Form kennt – aber Bedeutung trägt?
→ Vielleicht ist genau das der Beginn von Gestaltung: ein Zwischenraum, der nicht geschlossen wird – sondern gemeinsam getragen.
Halte einen Gedanken fest – nicht zur Lösung, sondern zur Verbindung.