Kraft der Substrate

Im Ad_Monter_Meta_Modell (A_MMM) ist die Bearbeitung von „Substraten“ ein zentraler Aspekt, der darauf abzielt, Konflikte nicht nur oberflächlich zu lösen, sondern die zugrunde liegenden, oft tief verwurzelten Bedürfnisse, Ängste und Werte der Beteiligten zu erkennen und zu transformieren. Diese Substrate sind die innersten Schichten der Persönlichkeit und Wahrnehmung, die oft nicht unmittelbar sichtbar sind, aber das Verhalten und die Reaktionen der Konfliktparteien maßgeblich beeinflussen.

Was sind Substrate im A_MMM?

Im Kontext des A_MMM sind Substrate die fundamentalen, emotionalen und psychologischen Ebenen, die in Konflikten oft nicht sofort an die Oberfläche treten. Diese Substraten beinhalten die tiefen BedürfnisseÄngsteWünsche und Werte der Beteiligten, die aus der persönlichen Geschichte und den sozialen Erfahrungen eines Menschen stammen. Häufig sind es unbewusste Motivationen, die das Verhalten in einem Konflikt lenken.

Beispiele für solche Substrate könnten sein:

  • Ängste vor Ablehnung oder Missverständnis
  • Bedürfnisse nach Sicherheit, Anerkennung oder Zugehörigkeit
  • Werte wie Gerechtigkeit, Fairness oder Autonomie
  • Glaube an die eigene Machtlosigkeit oder die Vorstellung von Unterordnung in einer Konfliktsituation

Diese Substrate werden oft durch kulturelle Normen und gesellschaftliche Strukturen geprägt und können den Konflikt so tief verankern, dass herkömmliche Konfliktlösungsansätze auf der Oberfläche bleiben und nicht die echte Transformation ermöglichen.

Die Bedeutung der Bearbeitung von Substraten

Die Bearbeitung von Substraten geht weit über die oberflächliche Lösung von Konflikten hinaus. Sie zielt darauf ab, die tiefsten emotionalen und psychologischen Bedürfnisse der Beteiligten zu verstehen und anzuerkennen. Im Gegensatz zu traditionellen Konfliktlösungsmodellen, die häufig nur Verhaltensänderungen oder kognitive Umstellungen fördern, strebt das A_MMM eine tiefer gehende Transformation an, bei der die inneren Motivationender Beteiligten anerkannt und bearbeitet werden.

Die Bearbeitung von Substraten im A_MMM ist daher ein Prozess, der nicht nur die äußeren Symptome eines Konflikts anspricht, sondern auch die tieferliegenden Ursachen und Bedürfnisse. Diese Herangehensweise führt dazu, dass die Konfliktparteien nicht nur kurzfristige Lösungen finden, sondern auch nachhaltige Veränderungen in ihrem Verhalten und ihrer Wahrnehmung erfahren.

Wie wird die Transformation von Substraten in der Mediation ermöglicht?

Im A_MMM wird der Mediator als Prozessbegleiter und Resonanzgeber verstanden, der den Prozess der Substratbearbeitung durch achtsame Reflexionaktives Zuhören und strukturierte Dialoge begleitet. Anstatt nur die äußeren Konfliktpunkte zu behandeln, fördert der Mediator die Selbstreflexion und hilft den Beteiligten, ihre inneren Bedürfnisse und Werte zu erkennen und anzusprechen.

Ein entscheidender Aspekt dieser Bearbeitung ist das Erkennen der tiefer liegenden Ängste und Bedürfnisse, die oft durch Konfliktmasken verborgen sind. Diese Ängste und Bedürfnisse könnten in der Weise geäußert werden, dass eine Partei den Konflikt als Kampf um Anerkennung oder Sicherheit erlebt, obwohl sie auf der Oberfläche etwas anderes äußert.

Der Mediator schafft durch fragende Interventionen und reflektierende Gespräche einen Raum, in dem die Beteiligten die Möglichkeit haben, ihre Substrate zu erkennen und auszusprechen, somit was ihnen wirklich wichtig ist. Dieser Prozess kann oft schmerzlich sein, da die unbewussten Ängste und Schutzmechanismen in den Vordergrund treten. Doch gerade in diesem offenen und sicheren Raum der Selbstreflexion können tiefere Veränderungen angestoßen werden.

Die Transformation der Substrate und ihre Wirkung auf den Konflikt

Wenn Substrate transformiert werden, geschieht dies nicht durch das Aussparen oder Ignorieren der inneren Bedürfnisse, sondern durch deren Anerkennung und die Veränderung der zugrunde liegenden Wahrnehmungen. Diese Transformation führt zu mehreren positiven Auswirkungen:

  • Veränderte Perspektiven: Wenn eine Partei ihre tieferliegenden Ängste oder Bedürfnisse erkennt, wird sie in der Lage sein, den Konflikt aus einer neuen Perspektive zu betrachten und zu verstehen, warum sie bestimmte Reaktionen zeigt.
  • Verändertes Verhalten: Die Veränderung der inneren Wahrnehmung führt oft zu einer Veränderung des äußeren Verhaltens. Anstatt in musterhaften Reaktionen zu verharren, können die Beteiligten auf eine Weise reagieren, die mit ihren wahren Bedürfnissen und Werten in Einklang steht.
  • Nachhaltige Konfliktlösung: Indem die inneren Bedürfnisse und Werte der Beteiligten im Konflikt bearbeitet werden, ist die Lösung nicht nur oberflächlich, sondern führt zu langfristigen Veränderungen in den Beziehungen.

Die Transformation von Substraten bedeutet also, dass nicht nur der Konflikt in der aktuellen Situation gelöst wird, sondern dass auch die langfristige Beziehung zwischen den Konfliktparteien verbessert und stabilisiert wird. Sie wird auf einer tieferen emotionalen Ebene gefestigt, was zu einer nachhaltigen Verbesserung der Zusammenarbeit führen kann.

Beispiel für die Bearbeitung von Substraten

Ein praktisches Beispiel könnte ein Konflikt in einem Team sein, bei dem zwei Kollegen ständig um Anerkennung und Autorität kämpfen. Auf der Oberfläche scheint der Konflikt darum zu gehen, wer die Führungsrolle übernimmt. Doch durch den Mediationsprozess wird sichtbar, dass einer der Kollegen Angst vor Versagen und der andere den Wunsch nach Anerkennung hat. Diese Substrate werden im Gespräch aufgedeckt, und die Mediatorin hilft beiden, ihre tiefen Bedürfnisse anzusprechen und in den Dialog zu integrieren.

Statt eines weiteren Machtkampfs entwickeln die Kollegen gemeinsam eine Vereinbarung, wie sie sich gegenseitig unterstützen können, um ihre Bedürfnisse nach Anerkennung und Sicherheit auf eine gesunde Weise zu erfüllen. Die Lösung ist nicht nur eine kurzfristige Vereinbarung, sondern eine nachhaltige Veränderung in der Zusammenarbeit.

 

Die Bearbeitung von Substraten ist ein essentieller Schritt im Ad_Monter_Meta_Modell, um Konflikte auf einer tiefen Ebene zu verstehen und zu lösen. Es geht nicht nur darum, oberflächliche Symptome zu behandeln, sondern die wirklichen Bedürfnisse und Werte der Beteiligten zu erkennen und zu transformieren. Durch diese Herangehensweise wird der Konflikt nicht nur gelöst, sondern es wird eine langfristige, nachhaltige Veränderung der Beziehungen und der Wahrnehmung der Konfliktparteien erreicht.