„Legitimität“ – ein schweres Wort für einen zarten Anfang.
Was heißt es, einen Prozess begleiten zu dürfen?
Was geschieht, wenn Autorität nicht durch Macht, sondern durch Beziehung entsteht?
Dieser Essay verbindet systemisches Denken, politische Theorie und mediative Praxis –
und fragt, wie aus einer stillen Geste ein tragfähiger Raum für Wandel werden kann.
„Wer gibt dir das Recht, mich zu begleiten?“
Ein Essay über dienende Macht, Resonanzräume und das leise Vertrauen, das einen Prozess trägt.
„Ich weiß nicht, ob ich das darf.“
Sie sagt es leise. Fast entschuldigend. Es geht nicht um eine Entscheidung. Nicht um ein Geheimnis. Es geht um einen Satz. Den sie noch nie ausgesprochen hat.
Ein Moment, der alles trägt – oder nichts.
In diesem Moment halte ich den Raum. Nicht mit Regeln. Nicht mit Technik. Mit Präsenz. Und der Ahnung, dass Legitimität sich nicht festschreiben lässt. Sie zeigt sich – oder sie fehlt.
Die Fragilität des Dürfens
Legitimität beginnt nicht mit der Frage, ob ich auf einer Liste stehe. Sie beginnt mit der Bewegung des Anderen auf mich zu. Oder auf sich selbst.