Imperfektion – Die schöpferische Unvollständigkeit im Ad_Monter Meta Modell (A_MMM)

Imperfektion im Ad_Monter Meta Modell

Imperfektion ist im Ad_Monter Meta Modell (A_MMM) kein Defizit, sondern eine Grundkraft des menschlichen und dialogischen Werdens. Sie beschreibt jene Räume zwischen Wissen und Nicht-Wissen, zwischen Planung und Überraschung, zwischen Gewöhnung und Wandel – jene Zwischenräume, in denen Beziehung, Erkenntnis und Transformation entstehen.

Im Kontext von Mediation und Prozessbegleitung bildet Imperfektion eine Haltung des Aushaltens, des Hörens und des Entstehenslassens. Sie ist die leise Grundlage jeder Form von Verständigung, weil sie nicht Vollständigkeit verlangt, sondern Präsenz ermöglicht.

Warum Imperfektion für Mediator:innen und Mediand:innen zentral ist

DimensionBedeutung im ProzessWirkung im Raum
Nicht-Wissen Erlaubt Mediator:innen, ohne Deutungshoheit zu führen, und Mediand:innen, ohne Angst vor Fehlern zu sprechen. Öffnet den Dialog, macht Perspektiven sichtbar und senkt Verteidigung.
Unfertigkeit Akzeptiert Konflikte als Zwischenzustände – nicht als Scheitern. Schafft ein Klima, in dem sich Neues zeigen darf, bevor es benannt wird.
Unschärfe Ermöglicht Resonanz, bevor Struktur entsteht. Fördert Zuhören, Abtasten, Nachspüren – die Basis von Beziehung.

Imperfektion macht sichtbar, dass systemische Prozesse nicht durch Vollständigkeit, sondern durch Bewegung und Beziehung vorankommen. Sie verbindet Mediator:innen und Mediand:innen im gemeinsamen Erkunden des Zwischenraums.

Imperfektion ist die Erlaubnis, zu werden.
Sie ist kein Fehler, sondern ein Anfang.
Ein Raum, in dem Wandel möglich wird.

Imperfektion als Haltung im A_MMM

Im A_MMM verankert sich Imperfektion entlang der drei Wege:

  • Verstehen: Wahrnehmen, ohne sofort zu entscheiden.
  • Begegnen: Resonieren, ohne zu kontrollieren.
  • Gestalten: Formen, ohne zu dominieren.

Sie knüpft unmittelbar an Schlüsselhaltungen wie Vertrauen, Vulnerabilität, Zurückhaltung und Kontingenzsensibilität an.

Ad_Monter – zum Berg hin und aufwärts

Imperfektion ist eng mit dem Leitbild Ad_Monter verbunden: ein Prozess des Aufrichtens, Orientierens und inneren Steigens.

In diesem Miteinander kann entstehen, was wir als Ad_Monter verstehen – zugleich „zum Berg hin“ und „aufwärts“ gedacht: ein gemeinsames Wachsen aus der Erfahrung des Unfertigen.

Wo Imperfektion zugelassen wird, entsteht jene leise Kraft des Aufwärts – eine Bewegung, die nicht aus Wissen, sondern aus Resonanz entsteht.