Zeitqualitäten im Ad_Monter Meta Modell

Vom Gewordenen zum Werdenden – Resonanz als Zeitfigur im Ad_Monter Meta Modell

Zeitqualitäten und Kairos

Zeitqualitäten und das Ankünftigwerden

„Es gibt Momente, in denen Zukunft nicht wartet – sie klopft. Sie tritt in unseren Wahrnehmungsraum und fragt: Wirst du mich hören?

Im Ad_Monter Meta Modell verstehen wir Prozesse nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich – als Bewegungen unterschiedlicher Zeitqualitäten. Während der erste Zeitstrom aus dem Gewordenen in die Gegenwart fließt, entsteht der zweite aus dem, was ankünftig wird: jenem Potenzial, das noch keine Form hat, aber bereits Resonanz erzeugt.

Zwei Zeitströme

  • Kronos: das Fortsetzen des Gewordenen – Ordnung, Struktur, Wiederholung.
    Im Modell: Bewegung von c-it¹ (Gegenstand) zu c-me (Selbstklärung).
  • Kairos: das Anwesendwerden des Noch-Nicht-Seienden – Offenheit, Intuition, Präsenz.
    Im Modell: Übergang von c-me (Erspüren) zu c-us (Begegnung) – bis hin zur Gestaltung in c-it².

Beide Ströme sind notwendig. Erst ihr Ineinandergreifen erzeugt eine Resonanzzeit – den Moment, in dem Sinn, Beziehung und Handlungskraft sich synchronisieren.

Presencing als Resonanzbewegung

Presencing – zusammengesetzt aus Presence und Sensing – beschreibt die Fähigkeit, die Zukunft im Moment zu erspüren. Der Begriff wurde von Otto Scharmer im Rahmen der Theory U (MIT / Presencing Institute) geprägt. Im Ad_Monter Meta Modell wird dieser Gedanke als Resonanzbewegung weitergeführt – nicht als Methode, sondern als Wahrnehmungshaltung: das Lauschen auf das, was werden will.

  • Verstehen (c-it¹ → c-me): Wir erkennen, woher wir kommen.
  • Begegnen (c-me → c-us): Wir spüren, was werden will.
  • Gestalten (c-us → c-it²): Wir handeln, was geworden ist.

So entsteht eine zyklische Zeitfigur – ein Rhythmus aus Rückbindung und Vorahnung, der die Admonter Raute lebendig hält.

Resonanzfragen

  • Wann handle ich aus dem, was war – und wann aus dem, was werden will?
  • Wie erkenne ich den Moment, in dem Kairos Gestalt annimmt?
  • Welche Zeitqualität prägt mein System – Wiederholung oder Öffnung?
  • Wo spüre ich, dass Zukunft bereits anwesend ist?

„Zukunft ist kein Versprechen, sondern eine Wahrnehmung. Wer sie hört, verändert schon die Gegenwart.“